Schätzungsweise jeder dritte über 65 Jahre, der noch im eigenen Haushalt lebt, stürzt mindestens einmal pro Jahr. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die dazu beitragen können, dass ältere Menschen stürzen. Da Gehirn und Nerven altern, kommt es häufiger zu Gleichgewichtsstörungen. Die Abnahme der Muskelmasse und -kraft sorgt für Schwäche, und Verschlechterungen des Sehvermögens können dazu führen, dass Hindernisse oder Bodenunebenheiten übersehen werden. Auch eine unausgewogene Ernährung und Flüssigkeitsmangel können ein erhöhtes Sturzrisiko zur Folge haben.
Die Sturzprophylaxe hat zum Ziel, Sturzrisiken zu erkennen und somit Stürze zu vermeiden. Um das zu erreichen, gilt es, folgende präventive Maßnahmen zu berücksichtigen:
Personenbezogene Maßnahmen:
- Regelmäßiges Bewegungstraining: Balance- und Krafttraining erhöhen die Standfestigkeit und Mobilität und kräftigen die Muskulatur.
- Sicherheit im Schuhwerk: Bequeme Schuhe mit rutschfesten Sohlen tragen zur Stabilisierung bei und vermindern die Stolpergefahr.
- Sehhilfen nutzen und überprüfen: Regelmäßige Augenuntersuchungen und die richtige Sehhilfe können dazu beitragen, dass Risiken im Umfeld besser erkannt werden.
- Gesundheitschecks: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen können dabei helfen, Erkrankungen, die das Sturzrisiko erhöhen, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Medikamenten-Management: Überprüfung der Medikamente durch einen Arzt oder Apotheker, um Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden, die zu Schwindel oder Gleichgewichtsproblemen führen können.
- Ausgewogene Ernährung: Eine gute Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr stärken die allgemeine Gesundheit und können Schwächegefühle reduzieren.
Maßnahmen im häuslichen Umfeld:
- Sicherheit im Wohnbereich: Es ist empfehlenswert, Stolperfallen wie Läufer, lose Teppiche und Kabeln zu entfernen.
- Ausreichende Beleuchtung: Die Installation heller, blendfreier Beleuchtung in allen Räumen, insbesondere entlang von Laufwegen und Treppen, trägt dazu bei, dass Sturzrisiken besser erkannt werden.
- Handläufe und Haltegriffe: Das Montieren von Handläufen an Treppen und Haltegriffen in Bad und Toilette dienen zur Verminderung des Sturzrisikos.
- Anpassung der Möbelhöhe: Höhenverstellbare oder angemessen hohe Möbel (wie Betten und Stühle) erleichtern das Aufstehen und vermeiden das Risiko zu stürzen.
- Barrierefreiheit: Durch Umbau- bzw. Anpassungsmaßnahmen des Wohnraums lassen sich Barrieren minimieren und die Bewegungssicherheit erhöhen.
Haben Sie bei Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen ein erhöhtes Sturzrisiko festgestellt und Fragen zu einer individuellen Vorgehensweise? Dann rufen Sie uns an unter 0209 – 944 22 44 oder schreiben Sie eine Nachricht: Kontaktformular